Fünf Uhr morgens, der
Tag beginnt! Drei total müde Jungs, prügeln sich gegenseitig aus dem Bett und
kippen gleich wieder zurück. So ungefähr begann dieser Samstag. Ich schliff
mich in das Bad und nahm eine kalte Dusche, als zweiten Wecker. Ein gutes Stück
wacher, machte wir uns daran uns ´´Gletscher fertig´´ zu machen. Das hieß, dass
wir uns in Thermounterwäsche hüllten und
ein Fleece + dicke Winterjacke anzogen. Ein festes Schuhwerk war natürlich auch
wichtig und deswegen wurden die Wanderstiefel ausgepackt.
Wir fanden uns dann ca. gegen 6 Uhr draußen auf der Straße
und riefen uns zwei Taxis, um zu der Zugstation zu kommen. Wir fuhren ungefähr
40 Minuten dort hin und kamen dann um kurz nach 7Uhr an. Wir mussten dann
leider feststellen, dass der Zug schon abgefahren war und wir mussten uns eine Alternative ausdenken. Wir lernten zwei Taxifahrer, welche uns anboten, für 600
Yuan pro Taxi (ca. 74€), die drei stündige Fahrt zu machen, dort drei Stunden zu
warten und dann die drei Stunden uns wieder zurückfahren würden. Ein fairer
Preis und so machten wir uns mit den Taxis auf den Weg Richtung Gletscher.
Auf der dreistündigen Fahrt wurden wir ordentlich durchgeschüttelt,
da die Straßen dorthin in einem sehr schlechten Zustand waren. Während der
Serpentinenfahrt wurde einer der chinesischen Lehrerinnen schlecht und wir
mussten anhalten, damit sie sich übergeben konnte.
Nach drei Stunden erreichten wir dann schließlich unser
Ziel. Wir mussten alle 101 Yuan bezahlen (ca. 13€), um den Gletscher besteigen
zu dürfen. Es wurde noch ein kleines Stück gefahren und dann fanden wir eine
Treppe, am Hang des Berges, vor.
Die sieben Gefährten machten sich auf den Weg und kletterten
die ersten Stufen der Treppe hoch. Auf ca. 4000 Metern Höhe kein leichtes
Unterfangen. Nach ungefähr zehn Stufen, musste man eine Pause machen, da man
außer Atem war. Ein sehr beeindruckendes Erlebnis, dass der Körper nach so
einer kurzen Strecke bereits streikt. Es lag uns ein ungefähr zwei Stunden
langer Fußmarsch bevor, bis wir zum Gipfel des Berges vorgedrungen seien
würden. Ein schier unerreichbares Ziel bei der Vorstellung, nach einer kurzen
Strecke, bereits eine Pause machen zu müssen. Wir motivierten uns gegenseitig
und lernten auf dem Weg mit den Lehrern ein wenig Chinesisch.
Es ist vollbracht! Wir haben es geschafft, wir stehen auf
dem Gipfel des Berges und haben einen atemberaubenden Ausblick auf den
Gletscher. Es werden viele Fotos gemacht auf dem Gipfelstein des Berges und
danach begeben wir uns an den Fuß des Gletschers. Der Weg dorthin war
keineswegs ein ungefährlicher, im Gegenteil, es war sehr gefährlich, da man
sich einen Abhang herunter hangeln musste, welcher aus lauter losen
Steinbrocken und Kieseln bestand.
Wir machten uns auf den Rückweg zu unseren Taxis, denn wir
hatten eine bestimmte Zeitspanne, in der wir wieder zurück sein mussten.
Martin, Leon und ich machten uns auf den Weg durch das Flussbett, indem wir von
Stein zu Stein sprangen. Nach der Hälfte der Strecke war ich völlig kaputt und
war kurz davor umzukippen. Ich konnte kaum noch laufen, weil meine Zehen wund
waren und ich so starke Kopfschmerzen bekam, welche wohl durch die starke
Sonneneinstrahlung an dem Tag hervorgerufen wurden.
Ich habe das Taxi wie ihr merkt erreicht und die
dreistündige Fahrt zurück ebenfalls überlebt.
Abschließend für diesen Abend war, dass Leon, Martin, eine
chinesische Lehrerin und ich Jiao Zi (Maultaschen) essen waren. Man kann sich
in bestimmen Jiao Zi Restaurants jede denkbare Kreation wünschen. Wir hatten
Maultaschen mit Lamm und Hühnchen gefüllt. Sehr lecker!
Zu Hause wieder angekommen, zog ich mich schnell aus,
schmiss alles in die Waschmaschine und duschte. Die nächste obligatorische
Handlung war, das einnehmen von einer Schmerztablette, da mein Kopf sich
anfühle, als würde er gleich bersten. Ich denke, es war eine Mischung aus einem
leichten Sonnenstich und Überbelastung. Wir waren 15 Stunden unterwegs und das
hatte doch sehr viel Kraft gekostet. Ich erstattete Matthes noch scnell Bericht von unserer Tour und legte mich dann schnell ins Bett und
schlief auch rasch ein. Was ein Tag!
Hi Lasse,
AntwortenLöschenwie karg die Landschaft doch ist. Waren da noch andere Menschen?
Sind die beiden Chinesen, Lehrer eurer Schule?
Kleiner Tipp, Mütze aufsetzen, das bekommt dem Kopf besser;-))
Mom
Es waren noch andere Wanderer auf dem Weg zum Gipfel. Die Chinesen, sind Lehrer von den Schulen aus Yumen (ca. zwei Stunden mit dem Bus von Jiuquan entfernt). Für das nächste Mal weiß ich es besser...
AntwortenLöschenStimmt es, dass in China Leute auf der Straße rumlaufen, die dir für Geld die Ohren putzen?
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