Montag, 10. Dezember 2012

China Impressions 4 - 生活 - Leben

Ich habe diese Zeilen bereits an meine Förderer geschickt, möchte sie aber auch mit euch allen teilen. Ich werde in den nächsten zwei Wochen ein Video vom Alltag erstellen und eine Wohnungsführung auf Chinesisch, um euch einen Einblick zu geben, wie es sich anhört, wenn ich Mandarin spreche.

Um euch einen kleinen Vorgeschmack auf die Chinesische Kultur und den Alltag zu geben, werde ich jetzt ein paar Dinge nennen, die ich jeden Tag zu Gesicht bekomme.

Jeder Tag wird von den Chinesen mit Sport begonnen, sei es Yoga, Kung Fu, Tanzen, Badminton, Basketball, Volleyball oder die allmorgendlichen Dehnübungen. Es gibt niemanden, der vor der Arbeit keinen Sport treibt. Die älteren Herrschaften, die nicht mehr so fit sind, dehnen sich entweder oder machen langsame Kung Fu Bewegungsabläufe und spielen dann chinesisches Schach, oder auf ihren Musikinstrumenten. Eine weitere interessante Begegnung sind die Rückwärts laufenden Chinesen. Anfangs waren wir sehr verwirrt, warum manche Leuten dieses taten. Wir fragten unsere Englischkollegen und diese erklärten uns, das man es nach dem Essen praktiziert, damit die Verdauung besser funktioniert und man keine Magenbeschwerden bekommt. Ein weiterer Grund kann die Ärztliche Verschreibung von allmorgendlichem Rückwärtslaufen sein. Manche Mediziner halten es hier anscheinend für gesund, wenn man bei bestimmten Beschwerden seinen Tag andersherum beginnt. Für mich immer wieder ein lustiger Anblick. Ich musste mir einen Spaß daraus machen, indem ich eines Morgens, Rückwärts das Büro der Englischlehrer betrat, wo ich mit einem grölenden Beifall begrüßt wurde. Meine Kollegen fanden diesen Anblick des Ausländischen Lehrers, der die chinesischen Riten übernahm brüllend komisch.

Der weitere Tagesablauf der Chinesen sieht wie folgt aus. Die Leute, die arbeiten müssen, gehen ihrem Job nach und machen in den Mittagspausen eine schnelle Essensauszeit und begeben sich dann zu Tischtennismatches, oder praktizieren erneut ihr Basketballspiel.

Die älteren Menschen sieht man den ganzen Tag auf den Bürgersteigen rumsitzen und verschiedene Spiele spielen, oder sie beobachten auf teilweise Gebäude, oder andere Sachen stundenlang. Das typische Merkmal für einen alten Herren in China ist die sehr große Brille und der kleine Hocker, den er überall mit hin nimmt. Die ganz traditionellen Chinesen haben dann meist noch einen langen Kinnbart.

Die Kinder und Jugendlichen welche zu Schule gehen müssen, nutzen jede freie Stunde, um ein Nickerchen zu machen. Die Junior Middleschool Students haben noch eine einigermaßen humane Kindheit. Sie beginnen ihren Tag um 7:00 Uhr morgens in der Schule bis 12:50, haben dann bis 14:00 Uhr Mittagspause und müssen dann noch bis 18:00 Uhr die Schulbank drücken. Zu Hause, müssen sie dann noch Hausaufgaben, die jeden Tag mindestens zwei bis drei Stunden in Anspruch nehmen, machen.

Für deutsche Verhältnisse undenkbar. Ich habe nie in meiner Schulzeit eine Woche gehabt, in der ich jeden Tag nach der Schule noch zwei bis drei Stunden in Hausaufgabenbearbeitung investieren musste. Und das, obwohl wir viel weniger Zeit in der Schule verbringen, als die Chinesischen Kids.

Die Senior Middleschool Students haben hingegen keinerlei Freizeit mehr. Sie sind zwischen 17-20 Jahre alt und haben die gleichen Schulzeiten, wie die Juniors, mit einer Ausnahme, und zwar haben sie nicht bis 18:00 Uhr, sondern bis 22:10 Unterricht. An den Wochenenden haben sie außerdem am Samstag bis zur Mittagspause Schule und am Sonntag Evening Lessons, das heißt von 17-22 Uhr. Mit den ganzen Hausaufgaben die sie dazu haben, ist eine Kindheit nicht mehr gewährleistet, deshalb kann sich jedes deutsche Kind freuen, dass es eine so erfüllte Kindheit haben kann/konnte.

Um sich dann schließlich die Fahrkarte zur Universität zu verdienen, müssen die Kinder eine bestimmte Punktzahl im letzten Jahr in ihren Examen, erreichen. Ich habe ca. 680 Schüler unter meiner Fittiche und kann bereits jetzt sehen, dass vielleicht 40 davon, den Sprung zur Universität schaffen werden. Die Anderen werden aufgrund sehr starker Defizite im Bereich Englisch, oder dem allgemein fehlenden Lernfortschritt, es nicht schaffen. Wer es nicht in den Jahren vor der Universität schafft, Englisch zu beherrschen hat verloren und kann sich nach einem niedrigeren Job umsehen, oder gegebenenfalls in den Betrieb der Eltern einsteigen.

Ich habe auch bei vielen Schüler genau das Gefühl, dass sie genau wissen, dass sie es nicht schaffen werden und sich schon mit dem Gedanken abgefunden haben, bei ihren Eltern zu arbeiten und deswegen bereits jetzt resignieren. Traurig zu sehen, aber es ist leider die Realität und viel dagegen machen kann ich leider nicht und diese Ohnmacht bedrückt mich auch.

Das Stichwort ´´Ohnmacht´´ ist eine gute Überleitung zu dem letzten Thema dieses Artikels. Bestrafungen... Schüler, die ungehörig im Unterricht waren, ihre Hausaufgaben nicht ordentlich erledigten, oder einfach den Lehrer durch irgendeine Tätigkeit verärgert haben, werden bestraft. Zuerst werden die Schüler vor die Klasse geholt und dort systematisch fertig gemacht. Sein Gesicht zu verlieren, ist das schlimmste, was einem Chinesen passieren kann. Dieses kann durch verschiedene Sachen hervorgerufen werden, die häufigste ist jedoch die Scham und die öffentliche Bloßstellung. Der Lehrer macht ihn also vor der Klasse nieder und alle lachen denjenigen aus, was die Hölle sein muss.

Wenn die Vergehen schlimmer werden, nimmt die Lehrkraft das Heft des Schüler und gibt ihm damit drei Backpfeifen, nachdem er seine Standpauke erhalten hat. Die höchste Stufe, welche ich bis jetzt erlebt habe ist, dass der Lehrer mit voller Kraft einem Schüler mit der flachen Hand eine Backpfeife gegeben hat und ihn dann nieder machte. In diesem Moment war ich kurz davor einzuschreiten. Bei einer zweiten wäre ich auf jeden Fall dazwischen gegangen, ob Kultur hin oder her, dass kann ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Der Wind weht ziemlich anders, als in Deutschland, wie ihr seht, aber dennoch ist es eine wunderschöne Zeit hier.

圣诞快乐!- Eine frohe Weihnachtszeit!

Freitag, 30. November 2012

地区医院 - Hospital - Klappe die Erste


Eine Problematik, mit der ich mich des Öfteren bereits in Deutschland auseinander setzten musste, ist mein entzündeter Zeh. Der linke große Zeh, besitzt die Tendenz, den Nagel, an der Außenseite, in das umliegende Fleisch wachsen zu lassen. Wenn das geschieht, dann ist das mit Schmerzen und schlechter Laune verbunden. So verfolgte mich dieses Schicksal nun auch in China und ich lief ca. zwei Wochen mit dem entzündeten Zeh herum, bis ich den Entschluss fasste, dass es nicht mehr ging, da die Schmerzen nahezu unerträglich wurden.

Der Plan sah wie folgt aus, ich kontaktierte einen chinesischen Freund, der ebenfalls Lehrer an einer anderen Schule ist, mich zum Krankenhaus zu begleiten und mir bei eventuellen Sprachschwierigkeiten zur Seite stehen zu können. Sein Name ist Eric und er kann im Vergleich zu den anderen Chinesen sehr flüssig Englisch sprechen und verstehen. Eine Seltenheit in China. Legendlich die Highschool Students, im Alter von 17-19 Jahren, sind in der Lage sich auf Englisch zu verständigen.

Wir verabredeten uns schließlich am Montag um 2:00 pm vor dem Krankenhaus (地区医院 - Name des Krankenhauses). Dort angekommen begaben wir uns zu den Schaltern, wo man von Frauen hinter einer Glasscheibe empfangen wird. Ich habe eine Krankenhauskarte mit der man eincheckt. Auf der sind alle Informationen über Wohnort etc. und vorherige Besuche gespeichert. Die Frau am Schalter bat uns in den ersten Stock zu gehen, wo ich nach einer ca. 1 Stündigen Wartezeit einen Arzt vor mir hatte, der einen Blick auf meinen Zeh warf und nur - Shǒushù sagte, was Chirurgie bedeutet.

So begaben wir beiden uns auf den Weg in das Nordgebäude, in welchem sich auch unter anderem die Chirurgie befand. Im 7. Stock angekommen, öffneten sich die Fahrstuhltüren und das erste was ich erblicke war Cancer Center - Krebszentrum, wo ich erst einmal kurz stutzig war, dann aber das Schild für Chirurgie erblickte. Wir gingen in einen Raum mit der Aufschrift 医生办公 - Yīshēng bàngōngshì,was Ärztezimmer bedeutet. Dort fanden wir sechs Doktoren vor, die an ihren Schreibtischen saßen und irgendwelchen Papierkram erledigten. Einer der sechs wendet sich dann mir zu und betrachtete den Zeh und kam schließlich zu dem Entschluss, dass man den halben Zehennagel wegnehmen müsse, damit die Entzündung unter Kontrolle gebracht werden kann.  

Wenige Minuten später befand ich mich in einem Raum, der zum Verbandswechsel und kleineren Chirurgischen Maßnahmen verwendet wurde. Es standen nun drei Krankenschwestern, der Arzt und Eric in dem Raum und verfolgten die Handlungen des Arztes.

Als erstes wurde mein Fuß und der untere Teil meines Schien- und Wadenbeines desinfiziert mit einer rötlichen Flüssigkeit. Dieser Schritt wurde äußert gründlich und bedacht ausgeführt. Als nächstes war die örtliche Betäubung an der Reihe, welche via einer Spritze oberhalb des Zehengelenkes in den Körper gebracht wurde. Einen Stich direkt von oben, einen links und einen rechts an der Seite. Dieser Schritt ist bereits sehr schmerzhaft, aber nun sollte der Zeh eigentlich Gefühlsfrei sein, dem war aber nicht so.

Der Arzt setzte mit einer Zange an der linken Seite des Zehennagels an und begann den unteren Teil der zwei Greifbacken unter den Nagel zu schieben, was mit extrem Schmerzen verbunden war. Meine mehrfachen Bemerkungen, dass er doch ein paar Minuten warten solle, bis die Betäubung wirken könne, wurden ignoriert und so konnte ich ihn nur mit Chinesischen Stopprufen und Schmerzbekundungen stoppen. Er ignorierte den Faktor der Zeit, den ich angebracht hatte und sagte, du brauchst eine zweite Dosis von dem Schmerzmittel, da ich resistenter als andere sei.

So zog er eine weitere Ampulle in die Spritze rein und stach dieses Mal direkt in die betroffene Stelle. Er stach die Nadel frontal in das Nagelbett und schob sie bis fast zum Anschlag weiter rein. Ich kann kaum beschreiben was für Schmerzen das waren. Im Anschluss suchte er sich weitere Stellen, wo er den Rest verabreichen konnte und griff dann erneut zu der Zange.

Ich wurde mehr und mehr sauer und erklärte ihm bemüht auf Chinesisch, dass er warten müsse, bis die Wirkung eintrete und das Mittel seinen Job erledigen würde. Dem Arzt war es aber egal und er setzte erneut an und ging dieses Mal weitaus brutaler vor.

Er schob mit aller Kraft die Zange unter den Nagel, begleitet von Zahlreichen Schreien von mir, die als Ventil für die Schmerzen dienen sollten.  Nach den längsten 20 Sekunden meines Lebens, hatte er das Ende des Nagels erreicht und brach ihn zur Mitte hoch, sodass die eingewachsene Stelle befreit wurde. Mich durchzuckte ein höllischer Schmerz und es setzte Benommenheit bei mir ein. Ich sah überall nur Blut und hielt mein Bein zitternd fest.

Ihr habt richtig gehört, ich habe bei diesem Eingriff gesessen und habe alles mit angesehen. Es hätte nicht viel gefehlt und ich wäre Ohnmächtig vor Schmerzen geworden. Endlich hatte der Arzt den Nagel mit der Zange hochgebogen und konnte ihn dann mit einer Schere, von der übrig gebliebenen Hälfte des Nagels, abtrennen. In diesem Moment war mir so verschwommen vor Augen, dass ich mich kurz nach hinten legte. Der Dr. entfernte die Reste des eingewachsenen Nagels aus der Seitenwand der Haut und sagte dann, wir haben es geschafft!

Ich richtete mich erneut auf und betrachtete sein Werk. Mein Zeh war überströmt von Blut, dass es nur so lief. Die Schwestern eilten, mit Tupfern bewaffnet, herbei und versuchten kurzweilig eine Sicht auf die Stelle zu ermöglichen, sodass sich der Arzt vergewissern konnte, dass alles entfernt wurde.

Final wurde die Wunde desinfiziert und mit einem Druckverband verbunden, um die Blutung zu stoppen. Ich bekam noch ein Antibiotikum, um eine Infektion zu verhindern und konnte nach drei Stunden Krankenhaus, leicht zitternd, das Gebäude mit Eric verlassen. Er wirkte aufgrund der beobachteten Operation mitgenommen und sagte mir andauernd, wie tapfer ich doch gewesen sei.

Mein Trost war es, dass die Betäubung von Minute zu Minute ihre Aufgabe erledigte und mich von den Schmerzen befreite.

Ein weiterer Punkt ist die Privatsphäre, denn es kann gut passieren, das einfach irgendjemand den Raum betritt und mal schaut, was der Arzt gerade macht und ihn fragt, wann er denn dran sei. Das No Go in Deutschland einen besetzten Behandlungsraum zu betreten, gibt es in China nicht. Als ich verbunden wurde, war simultan ein anderer Patient neben mir und ihm wurden die Fäden in seinem Fuß gezogen. Man muss jeden Moment damit rechnen, dass ein Fremder den Raum betreten kann, in dem du dich gerade befindest und dich so behandelt, als wärest du nicht da. 

Meiner Meinung nach ist der Beruf des Arztes in China noch ein Stück anstrengender, als es in Deutschland der Fall ist. Fehlende Privatsphäre und Patienten die einfach dein Büro betreten, wenn es ihnen nicht mehr passt, ist schon sehr schwierig zu handeln. 

Der Zeh wird von Tag zu Tag besser und ich denke in ein paar Tagen, wird er wieder komplett belastbar sein. Ich hoffe, ich konnte euch auf eine kurze Reise nach China mitnehmen und euch darlegen, wie es hier so Alltäglich zu sich geht. 

Ein Arztbesuch dieser Art ist in Deutschland schon keine leichtes Unterfangen, nun stellt euch das ganze Szenario komplett auf Chinesisch vor, da selbst die Ärzte kein Wort Englisch beherrschen.

Samstag, 17. November 2012

Meine Adresse

Hey meine Lieben,

ich wollte euch meine Adresse zukommen lassen, falls der ein oder andere, mir etwas schicken möchte.
Es steht ja Weihnachten vor der Tür und ich würde mich über den ein, oder anderen Brief, oder sonstiges sehr freuen! Ich werde mich natürlich revangieren. Ich lasse heute, oder morgen noch einen Eintrag springen.

Take care everybody!
Lasse

Meine Adresse: Kopiert sie einfach und druckt sie aus, klebt sie auf den Brief/Paket und los gehts.
 

Lasse Johann (Ru Xiao Xin)
Jiuquan No. 2 Middle School
No. 44 Renming Street, Jiuquan, Gansu 735000 P.R. China
Tel: 13830158596



                                                         
甘肃省  酒泉市  肃州区 : 735000             

人民街 44                                                

酒泉二中 
                                                         
中国  
 
联系电: 13830158596  
                    
Lasse Johann  茹小欣
                                                 

                          

Montag, 12. November 2012

Winterschlaf in Jiuquan



Der Winter ist in Jiuquan angekommen. Die Temperaturen gehen stetig unter die 0° Celsius Marke und verweilen dort auch tagsüber. Ich habe mich mittlerweile an die klirrende Kälte gewöhnt und auch mein Zimmer dementsprechend ausgestattet. Eine weitere Bettdecke wurde von mir angeschafft, sowie eine Heizdecke für mein Fußende, sehr effektiv! Tagsüber haben wir um die 0-2 Grad und in der Nacht wird es gerne bis zu -15 Grad kalt.

Man kann diesen Wechsel der Temperaturen ebenfalls sehr gut bei den Schülern beobachten, aufgrund ihrer normalen Kleidung, welche die meisten Schüler nun, anstatt der Schuluniform, tragen. Sie haben die Erlaubnis dazu, da man nicht viel unter die Trainingsanzüge anziehen darf. Von einem auf den anderen Tag, ist die Schule gefüllt von verschieden aussehenden Schülern, ein sehr ungewohnter Anblick und wie ich finde auch kein guter. Mittlerweile bin ich voll und ganz für Schuluniformen, aufgrund der Tatsache, dass ein sehr familiäres Gemeinschaftsgefühl dadurch gebildet und Mobbing deutlich verringert wird. Schüler können nicht aufgrund ihrer Kleidung gemobbt werden, denn alle haben das selbe an. In Deutschland war es immer ein großes Thema, wer denn welche Marke von Klamotten trug und wurde gleichzeitig in eine Schublade gesteckt und öfter auch damit aufgezogen. Diese Problematik wäre mit der Methode der Schulkleidung gelöst. Eventuell wird es in Deutschland eines Tages den Wandel geben, ich kann es nur hoffen.

Ansonsten gibt es wenig zu berichten, da die Stadt in eine Art Winterschlaf gefallen ist, da es extrem kalt ist und ungemütlich, sodass sich die Leute nur sehr ungern auf die Straße begeben.

Matthes und ich waren für eine Physical Examination (Untersuchung der Gesundheit) in Lanzhou, der Hauptstadt der Provinz Gansu, in der ich momentan lebe. Lanzhou ist von Jiuquan ca. 1000km entfernt. Wir sind mit einem Zug dort hingefahren und haben jeweils 12 Stunden gebraucht, um dann in Lanzhou eine Untersuchung zu haben, welche insgesamt 25 Minuten in Anspruch genommen hat. Wir wurden außerdem offiziell als Lehrer in China angemeldet. Entfernungen wie diese, sind in China komplett normal und die Leute gucken einen immer skeptisch an, wenn man von einem langen Trip redet.

Am gestrigen Tage wurde mein gutmütiges Bild, dass ich von den Chinesen hatte, zerstört. Mir wurde mein gesamtes Monatsgehalt aus meinem Portemonnaie geklaut und ich stand nur mit ca. zwei Euro da. Es war wie ein Schlag ins Gesicht und ich war den gesamten Tag von der Ohnmacht betäubt. Jemand hatte sich wohl gedacht, der reiche Europäer kann das ja verkraften und hatte mir alles genommen, was mir für den Monat zur Verfügung stand. Mein Fazit ist also jenes, dass man auch nicht allen Chinesen vertrauen kann, so wie ich es einst gedacht hatte.

Mittlerweile hat meine Blogaktivität rapide abgenommen, welches ich entschuldigen möchte. Ich tue dieses, weil ich ansonsten nicht in den Alltag wirklich eintauchen kann, wenn immer im Hinterkopf schwirrt, dass ich ja noch einen Blogeintrag zu verfassen habe. Ich bitte euch um euer Verständnis dafür. Ich werde es probieren so oft, wie möglich etwas zu schreiben und euch auf dem laufenden zu halten.

Wenn ihr speziell Fragen an mich habt, dann kontaktiert mich bitte hier: Lasse_famjohann@hotmail.de







Sonntag, 14. Oktober 2012

Peking (chinesisch 北京 Běijīng ) - Erlebnisse und Faszination



Unsere Peking Reise beginnt am Sonntag den 30. September 2012 um 11:10 in JiaYuGuan. Wir steigen in den Zug, welcher uns innerhalb von 32 Stunden nach Peking befördern soll. Zum Glück haben wir Betten und somit ist die Zeit einigermaßen zu ertragen (wir hatten anfangs mit 22 Stunden gerechnet, aber am Folgetag berichtete uns ein Chinese, dass wir noch weitere 10 Stunden fahren würden). Die Fahrt war geprägt vom Essen. Die Langeweile wurde mit essen totgeschlagen, mit zeitweiligen Gesprächen und dem ein oder anderen Bierchen. Leon und ich wurden schließlich von einem Chinesen zum Biertrinken eingeladen. Wir folgten also diesem Aufruf und gesellten uns zu ihm und seinen 5 chinesischen Freunden . Wir tranken unsere Biere und unterhielten uns über ca. 1 1/2 Stunden auf Chinesisch. Des Öfteren wurden wir gezwungen unsere Wörterbücher hinzuzuziehen, aber es lief erstaunlich gut und man verstand sich.

So kamen wir doch sichtlich erschöpft am nächsten Tag, um 19:50, in Peking an. Wir stiegen aus dem Zug und erlebten sofort, was es hieß sich in der Hauptstadt Chinas zu befinden. Umringt von tausenden von Menschen, begaben wir uns in einen Tunnel, welcher ein Zubringer zum Ausgang war. Wer sich an das Unglück bei der Loveparade 2010 in Duisburg erinnert, der weiß, dass in einem Tunnel, um die 21, Menschen zu Tode kamen. Wenn sich in diesem Tunnel ein Stau gebildet hätte, wäre das Ausmaß wohl 100 mal schlimmer gewesen. Man kann es kaum beschreiben, welche Menschenmassen sich durch diesen Tunnel drückten. Man brauchte fast gar nicht selber gehen, man wurde eher von den Massen nach vorne geschoben. Ein sehr beeindruckendes erste Erlebnis von Peking.

Am Ausgang wurden wir dann von Friedrich, einem Freiwilligen von Amity, so wie wir, welcher in Nanjing unterrichtet, begrüßt und dann zu der U-Bahn geführt. Wir fuhren zwei Stationen um zu unserem Hostel zu kommen. Bei der Haltestelle Hepingmen stiegen wir aus und hatten noch einen ca. 10 Minuten Fußweg vor uns. Angekommen im Hostel checkten wir ein und richteten unseren Zimmer her. Dann begaben wir uns auf die Straße unseren Hostel, um dort etwas essen zu gehen.

Wir entschlossen uns dazu Jiao Zi (Maultaschen) zu essen und trafen dann wenig später auf drei weitere Amity Teacher aus Nanjing, welche bereits zwei Tage in der Stadt waren.  Es wurde eine Bar aufgesucht und noch ein Bier getrunken und dann ging es auch ab ins Bett, da alle sehr geschafft waren und wir am Folgetag um 6:45 aufstehen mussten, damit wir pünktlich zu unser ersten Tour waren.

Am Dienstag stand die erste Tour an, welche aus der Forbidden City, Palace of Heaven und dem Summer Palace bestand. Als erstes besuchten wir die Verbotene Stadt, welche nur ein paar Minuten von unserem Hostel entfernt war. Unser Guide gab uns ein paar Informationen zu der Stadt und zu der chinesischen Flagge und danach betraten wir die Stadt auch endlich. Der erste Eindruck war enttäuschen, da es gar nicht pompös und riesig war, aber der Schein trügt. Die Verbotene Stadt besteht aus ca. 12 Ringen, welche immer größer werden, desto tiefer man in sie vordringt. Als unser Führer uns verkündete, dass wir gerade die Hälfte der Stadt erreicht hätten, fielen wir vom Glauben ab, da wir bereits eine Ewigkeit gelaufen waren und schon so viel gesehen hatten. Wir machten uns weiter auf den Weg und stiegen danach wieder in unseren Tour Bus ein. Als nächstes war der Himmelspalast an Reihe. Dieser besteht zu 90% aus Grünflächen, welches einem gigantischen Park ähnelt und ein paar Tempelartigen Gebäuden. Wir flanierten durch den Park und machten einige Bilder vor den Gebäuden, bis wir zum Sommerpalast weiterzogen.

Der Sommerpalast besteht aus einer Art Park und mehreren Tempelhäusern, in denen der Kaiser in den Sommermonaten gewohnt hat. Nachdem der Palast gebaut wurde, ließ der Kaiser jeden Arbeiter umbringen, damit niemand den genauen Standort des Palastes kannte. Er tötete einen Haufen von Menschen aus purer Angst.

Als wir gegen 19Uhr wieder im Hostel waren, machten wir uns frisch, um dann zu einem Pub namens ´´Helens´´ zu gehen, welches ein Internationaler Treffpunkt ist. Dort trafen alle Nationen aufeinander und tranken gemeinsam ihr Bier und aßen die verschiedensten Gerichte. Besonders beliebt, aufgrund der Verfügbarkeit von westlichem Essen und Trinken. Wir ließen den Abend also mit netten Gesprächen und Bier ausklingen.

Der nächste Tag begann erneut um 6:45, schnelles Duschen und dann ging es auch schon zu dem Bus, welcher uns heute zum Emperors Tomb und der Great Wall fahren sollte.

Begonnen mit den Gräbern der Kaiser, war dieser Tag der längste, der gesamten Peking Woche. Die Gräber lagen unter der Erde, in einer Art unterirdischen Stadt. Wir liefen also durch sehr hohe steinerne Räume, in denen die Throne der Kaiser und dessen Gräber zu sehen waren. Es war auf jeden Fall einen Blick wert, aber nichts, was man unbedingt anschauen muss, wenn man sich in Peking befindet.

Wir fanden uns in dem Reisebus wieder, welcher uns nun innerhalb von zwei Stunden zur Great Wall fuhr. Als wir dort ankamen, wurde zuerst in einem Restaurant zu Mittag gegessen. Danach begaben wir uns zu dem Berg, welcher hoch zu der Great Wall führte. Es gab die Möglichkeit zu laufen, ca. 60 Minuten Fußweg, oder einen Sessellift für 10€ zu nehmen. Aus Zeittechnischen Gründen waren wir gezwungen den Lift zu nehmen und fanden uns nach einer 10 Minütigen sehr wackeligen Fahrt auf dem Gipfel des Berges wieder, welcher Gleichzeitig eine Bergstation war, welche eine direkte Verbindung zur Mauer hatte.

Es gab zwei Möglichkeiten auf der Mauer zu gehen, die eine war, dass wir den höchsten Punkt der Mauer erklimmen konnten, oder den entspannten normalen Weg in die andere Richtung. Wir Jungs entschieden uns natürlich für den anstrengenden Weg zu der höchsten Stelle und wurden am Ende mit einem atemberaubenden Blick belohnt und konnten auch die schönsten Fotos machen. So verbrachten wir ungefähr 20 Minuten an dieser Stelle machten etliche Fotos und genossen den Ausblick. Wir bekam einen Anruf unseres Guides, welcher sagte, dass die Bergstation in 7 Minuten schließen würde, der Weg dorthin war aber nur in 10-15 Minuten zu meistern. Jetzt war es an der Zeit seine Sportlichkeit an den Tag zu legen. So machten Leon, Arian, Friedrich und ich uns auf den Rückweg im Vollsprint. Eine sehr gefährliche Angelegenheit aufgrund schlechten Untergrundes und Treppenstufen, welche teilweise bis zu 40cm hoch waren. Ich werde probieren euch das Problem Visuell zu verdeutlichen. Wir schafften es auf die Minute da zu sein, um für die Mädchen die Station offen zu halten. Der Rückweg sollte sich folgendermaßen gestalten. Eine ca. fünf Kilometer lange Rodelbahn war unser Rückfahrticket. Man setzte sich auf schwarze Schlitten und hatte einen Hebel zwischen den Beinen, mit welchem man Bremsen konnte. Für uns Jungs natürlich keine Option. Ich wollte unbedingt dieses Erlebnis mit euch teilen und so setzte ich mich, mit meiner Spiegelreflex in der einen und dem Bremshebel in der anderen Hand, auf dieses Gefährt und schoss mit teilweise bis zu 60 km/h und mehr, die Bahn herunter. Was daraus geworden ist, könnt ihr euch unten in dem verlinkten Video anschauen. Es war auf jeden Fall ein riesen Spaß, welcher legendlich zeitweise durch Russen gestört wurde, welche einfach nicht in die Puschen kamen. Wir trieben diese mit dem einen oder anderen Los Los! auf Russisch an, welches relativ erfolglos blieb und somit bremsten wir und warteten, bis die Bahn frei war.
Unten angekommen waren wir alle euphorisch und wollten sofort noch einmal hoch, um dieses Erlebnis erneut erleben zu dürfen, aber dafür fehlte uns leider auch die Zeit. Wir machten uns mit dem großen Reisebus auf den 3 stündigen Rückweg zum Hostel und kamen gegen 22Uhr zu Hause an und waren völlig kaputt. Die anderen machten sich noch auf den Weg, um etwas essen zu gehen, ich blieb auf dem Zimmer, um die Fotos des Tages zu sortieren und teilweise zu bearbeiten und ging dann zeitig schlafen, da ich völlig kaputt war.

Tag drei unserer Peking Tour war angebrochen und wir begannen unsere Tour diesmal erst gegen 9Uhr, da wir unseren Guide wechseln wollten, denn dieser hatte sich in den beiden vorherigen Tagen schlecht benommen und somit riefen wir bei der Agentur an und bekamen dann auch sofort einen neuen zugeteilt. Mit diesem erkundeten wir dann den Beijing Zoo, Olympic Village und den Lama Temple.

Im Beijing Zoo schauten wir uns Pandas an, was sehr unterhaltsam war. Wir hatten Glück, das wir zu einer Uhrzeit kamen, an der dich Bären nicht schliefen. Wir sahen ihnen zu, wie sie ihr Bambus auf sehr entspannte Art und Weise genossen, meist liegend, oder gegen eine Wand gelehnt. Dann verließen wir auch schon wieder den Zoo, um zum Olympischen Dorf von 2008 zu fahren.

Dort angekommen, bekamen wir 50 Minuten Zeit, um über die großen Plätze zu flanieren und uns das Vogelnest und den Watercube anzuschauen.  Es war sehr beeindruckend zu sehen, welcher Aufwand betrieben wurde, um die Olympischen Spiele schmackhaft zu präsentieren. Das Vogelest war inzwischen aus Kostengründen geschlossen worden, aber man konnte im Watercube immer noch schwimmen gehen. Eine lange Fotosession später ging es erneut zurück in den Bus und dann zum Lama Temple, welches ein Buddhistischer Tempel ist mit der größten Buddha Statue der Welt. Sie ist 18m hoch und geht noch 8m in den Boden hinein. Das gesamte befindet sich in einem Gebäude des Tempels.

Dort also angekommen, beobachteten wir die Menschen, wie sie zu den verschiedensten Göttern beteten und machten uns ein Bild von diesen Ritualen. Sehr beeindruckend ist es, wie schön die einzelnen Gebäude verziert sind und was für eine Detailgenauigkeit beachtet wird. Es muss in China einfach alles stimmen. Die Chinesen, welche gläubig sind, kaufen sich sehr schön verzierte Räucherstäbchen in Packen a 30 Stück und arbeiten sich dann durch das gesamte Tempelgebiet. Bei jedem Gott halten sie an und beten für die verschiedensten Sachen. Gesundheit, eine gute Erne und so weiter. Am Ende zünden sie die Stäbchen an und sprechen dann ihr Hauptgebet. Die Stäbchen werden dann in Asche von vorherigen gesteckt und glühen dann dort vor sich hin. Ein Duft, welchen ich sehr gerne mag und auch ein wenig hier in Jiuquan vermisse. Leider gibt es hier keinen großen Tempel, wo es diese Ritual und damit auch diesen Geruch gibt.

Wieder im Hotel, eröffnet uns vier Jungs Emily, dass Icy, eine Chinesisch Lehrerin und Freundin von uns, uns zum Peking Ente Essen eingeladen habe. Wir würden in das beste Peking Ente Restaurant von Peking gehen und dort das Kultgericht verspeisen. Zwei Stunden später fanden wir uns an einem See wieder, welcher unglaublich schön illuminiert war. Rund um den See waren Pubs, Restaurants und sehr viele Menschen, welche allesamt in den verschiedensten Farben leuchteten. Es war ein bezaubernder Anblick, da es bereits Dunkel war und sich somit alle Farben in dem See spiegelten. Straßenverkäufer führten ein Spielzeug vor, welches man mit einem Gummiband in ca. 15m Höhe schoss und dieses aussah wie ein Glühwürmchen. Es gab sie in allen erdenkliche Farben und so flogen rund um den See immer wieder diese Würmchen in die Luft, was einfach wunderschön aussah.

Wir begaben uns in das Restaurant, wo wir in einen separaten Essenraum geführt wurden und dann bereits das Ausmaß dieses Essens erahnen konnten. Es standen Rotweingläser mit gutem Australischen Wein gefüllt auf dem Tisch und alles war sehr edel hergerichtet. Dann wurde vor unseren Augen die Ente zerlegt und das Fleisch auf Platten gelegt und uns dann serviert. Wer nicht weiß, wie Peking Ente gegessen wird, gibt es hier eine kurze Anleitung.

Als erstes wird ein dünner Pfannkuchen genommen und auf den Teller gelegt, als nächsten nimmt man sich drei Stücke von der Peking Ente und legt sie in die Mitte dieses. Dann wird etwas Soße drauf gestrichen und am Ende kommt noch ein wenig Gemüse dazu. Dann nimm man den Pfannkuchen und rollt ihn ein. Jetzt kann man ihn mit der Hand nehmen und essen.

Ich habe des Öfteren schon Peking Ente gegessen, aber diese war mit Abstand die beste. Man hat den Moment genossen in dem man sich dieses kulinarische Meisterwerk auf der Zunge zergehen lassen konnte. Zudem gab es noch einen frittierten Fisch und anderen Arten von Ente, welche allesamt deliziös schmeckten.
Nach diesem Festschmaus begab sich der Großteil der Gruppe zu einer Partystraße in Peking, um dort einige Clubs unsicher zu machen. Wir pendelten schließlich wischen drei nebeneinander liegenden Clubs hin und her und feierten bis fünf Uhr morgens.

Kurz vor Ende, wurden wir noch Zeuge einer sehr brutalen Schlägerei. Ein Junge trat einen anderen zu Boden, da dieser anscheinende seine Freundin angebaggert hatte. Der Junge lag am Boden während zwei Leuten auf ihn eintraten und ihn nicht von dort wegließen. Dann ließ einer ab und nur der Freund von dem Mädchen trat weiter auf das Gesicht des Jungen ein. Leon, Arian und ich hatten bis dato die Situation nur geschockt beobachtet, beschlossen dann aber einzugreifen, da wir befürchteten, dass der Junge den anderen zu Tode prügeln würde. So liefen wir drei laut brüllen auf den Jungen zu, welcher dann von dem anderen abließ und verschwand. Wir erkundigten uns bei dem zu Boden gegangenen nach seinem befinden, dieser sagte dann, das alles in Ordnung sei und rief dann eine Freundin von ihm an, dass sie ihn bitte abholen solle.
In China wird Leuten, welche verprügelt werden oder völlig betrunken auf der Straße liegen nicht geholfen. Die Menschen gehen einfach daran vorbei und glotzen nur, anstatt zu helfen. Dieses Phänomen, habe ich bereits öfters miterlebt und bin immer wieder schockiert. Den einzigen Menschen, welchen geholfen wird, sind sehr alte, denn vor denen haben die Leute Respekt. Der Respekt vor dem Alter, spielt eine zentrale Rolle in China und ist nicht zu unterschätzen. 

Der letzte Tag, der Freitag, wird von Arian, Leon und mir sehr entspannt angegangen. Wir stehen gegen 10 Uhr auf und machen uns dann auf den Weg ins ´´Helens´´ für ein Katerfrühstück. Dort angekommen bestellen wir alle wild durcheinander Milchshakes, Pancakes und einiges mehr. Währen der Wartezeit auf die Pancakes und dann darüber hinaus liefern wir uns eine heiße Partie Mensch ärger dich Nicht. Es hat unglaublich Spaß gemacht, nach einer so langen Zeit, ein Spiel zu spielen, was man in seiner frühen Kindheit sehr oft gemacht hat. Ich kann mich noch erinnern als sei es gestern gewesen, wie ich mit meiner Oma Elli, bei einer Tasse Kakao mit Sahne, mir etliche Schlachten mit ihr geliefert habe. Eine der sehr schönen Erinnerungen an meine seit Anfang des Jahres verstorbene Oma.

Ich machte mich mit Leon auf den Weg in einen Apple Store, da er sich einen Ipod Nano und ein Armbanduhr dafür kaufen wollte. Er wurde auch fündig und dann machten wir uns mit Arian, Esra und Emily auf den Weg in das Hard Rock Café Beijing. Wir fuhren dort hin, damit Arian einen Sticker für seine Freundin kaufen konnte, welches sie bei ihrem Besuch versäumt hatte. Im Anschluss gingen wir noch in eine Bäckerei, um uns die Vorräte für die Zugrückfahrt zu kaufen. 

Am nächsten Morgen packten wir unsere restlichen Sachen zusammen und gingen in Richtung Bahnhof. Dort angekommen verabschiedeten wir uns von den anderen Freiwilligen aus Nanjing und stiegen in unseren Zug, welcher uns innerhalb von 32 Stunden zurück nach Jiuquan bringen sollte. Dieses Mal, hatten wir aber nur normale Hardseats für die gesamte Strecke und so entwickelte sich die Zugfahrt eher zu einer Tortur. In der Nacht verrenkten wir uns, um ein, oder zwei Stunden Schlaf zu finden, scheiterten aber überwiegende kläglich. 

Alles in allem war Peking eine geniale Woche Urlaub vom Lehreralltag und es gab dort eine Menge zu sehen. Ich kann jedem, der es in Erwägung zieht einmal dorthin zu Reisen, dieses nur ans Herz legen. Es ist eine Investition Wert, die beeindruckenden Bauwerke und Lebensart der Pekinger zu erleben. Ich denke, dass es mich in diesem Jahr erneut dorthin verschlagen wird, da ich noch längst nicht alles gesehen habe und den Ansporn habe, wenigstens so viel wie möglich davon zu erkunden.

Es ist sehr schwer die Emotionen und Erlebnisse in einem Text zu verpacken, ich hoffe trotzdem, dass euch dieser Beitrag gefallen hat. Vielen Dank fürs Lesen.