Der Winter ist in Jiuquan angekommen. Die Temperaturen gehen
stetig unter die 0° Celsius Marke und verweilen dort auch tagsüber. Ich habe
mich mittlerweile an die klirrende Kälte gewöhnt und auch mein Zimmer
dementsprechend ausgestattet. Eine weitere Bettdecke wurde von mir angeschafft,
sowie eine Heizdecke für mein Fußende, sehr effektiv! Tagsüber haben wir um die
0-2 Grad und in der Nacht wird es gerne bis zu -15 Grad kalt.
Man kann diesen Wechsel der Temperaturen ebenfalls sehr gut
bei den Schülern beobachten, aufgrund ihrer normalen Kleidung, welche die
meisten Schüler nun, anstatt der Schuluniform, tragen. Sie haben die Erlaubnis
dazu, da man nicht viel unter die Trainingsanzüge anziehen darf. Von einem auf
den anderen Tag, ist die Schule gefüllt von verschieden aussehenden Schülern,
ein sehr ungewohnter Anblick und wie ich finde auch kein guter. Mittlerweile
bin ich voll und ganz für Schuluniformen, aufgrund der Tatsache, dass ein sehr
familiäres Gemeinschaftsgefühl dadurch gebildet und Mobbing deutlich
verringert wird. Schüler können nicht aufgrund ihrer Kleidung gemobbt werden,
denn alle haben das selbe an. In Deutschland war es immer ein großes Thema, wer
denn welche Marke von Klamotten trug und wurde gleichzeitig in eine Schublade
gesteckt und öfter auch damit aufgezogen. Diese Problematik wäre mit der
Methode der Schulkleidung gelöst. Eventuell wird es in Deutschland eines Tages
den Wandel geben, ich kann es nur hoffen.
Ansonsten gibt es wenig zu berichten, da die Stadt in eine
Art Winterschlaf gefallen ist, da es extrem kalt ist und ungemütlich, sodass
sich die Leute nur sehr ungern auf die Straße begeben.
Matthes und ich waren für eine Physical Examination
(Untersuchung der Gesundheit) in Lanzhou, der Hauptstadt der Provinz Gansu, in
der ich momentan lebe. Lanzhou ist von Jiuquan ca. 1000km entfernt. Wir sind
mit einem Zug dort hingefahren und haben jeweils 12 Stunden gebraucht, um dann
in Lanzhou eine Untersuchung zu haben, welche insgesamt 25 Minuten in Anspruch
genommen hat. Wir wurden außerdem offiziell als Lehrer in China angemeldet. Entfernungen
wie diese, sind in China komplett normal und die Leute gucken einen immer
skeptisch an, wenn man von einem langen Trip redet.
Am gestrigen Tage wurde mein gutmütiges Bild, dass ich von
den Chinesen hatte, zerstört. Mir wurde mein gesamtes Monatsgehalt aus meinem Portemonnaie
geklaut und ich stand nur mit ca. zwei Euro da. Es war wie ein Schlag ins
Gesicht und ich war den gesamten Tag von der Ohnmacht betäubt. Jemand hatte
sich wohl gedacht, der reiche Europäer kann das ja verkraften und hatte mir
alles genommen, was mir für den Monat zur Verfügung stand. Mein Fazit ist also
jenes, dass man auch nicht allen Chinesen vertrauen kann, so wie ich es einst
gedacht hatte.
Mittlerweile hat meine Blogaktivität rapide abgenommen,
welches ich entschuldigen möchte. Ich tue dieses, weil ich ansonsten nicht in
den Alltag wirklich eintauchen kann, wenn immer im Hinterkopf schwirrt, dass
ich ja noch einen Blogeintrag zu verfassen habe. Ich bitte euch um euer Verständnis
dafür. Ich werde es probieren so oft, wie möglich etwas zu schreiben und euch
auf dem laufenden zu halten.
Wenn ihr speziell Fragen an mich habt, dann kontaktiert mich
bitte hier: Lasse_famjohann@hotmail.de
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen