Montag, 12. November 2012

Winterschlaf in Jiuquan



Der Winter ist in Jiuquan angekommen. Die Temperaturen gehen stetig unter die 0° Celsius Marke und verweilen dort auch tagsüber. Ich habe mich mittlerweile an die klirrende Kälte gewöhnt und auch mein Zimmer dementsprechend ausgestattet. Eine weitere Bettdecke wurde von mir angeschafft, sowie eine Heizdecke für mein Fußende, sehr effektiv! Tagsüber haben wir um die 0-2 Grad und in der Nacht wird es gerne bis zu -15 Grad kalt.

Man kann diesen Wechsel der Temperaturen ebenfalls sehr gut bei den Schülern beobachten, aufgrund ihrer normalen Kleidung, welche die meisten Schüler nun, anstatt der Schuluniform, tragen. Sie haben die Erlaubnis dazu, da man nicht viel unter die Trainingsanzüge anziehen darf. Von einem auf den anderen Tag, ist die Schule gefüllt von verschieden aussehenden Schülern, ein sehr ungewohnter Anblick und wie ich finde auch kein guter. Mittlerweile bin ich voll und ganz für Schuluniformen, aufgrund der Tatsache, dass ein sehr familiäres Gemeinschaftsgefühl dadurch gebildet und Mobbing deutlich verringert wird. Schüler können nicht aufgrund ihrer Kleidung gemobbt werden, denn alle haben das selbe an. In Deutschland war es immer ein großes Thema, wer denn welche Marke von Klamotten trug und wurde gleichzeitig in eine Schublade gesteckt und öfter auch damit aufgezogen. Diese Problematik wäre mit der Methode der Schulkleidung gelöst. Eventuell wird es in Deutschland eines Tages den Wandel geben, ich kann es nur hoffen.

Ansonsten gibt es wenig zu berichten, da die Stadt in eine Art Winterschlaf gefallen ist, da es extrem kalt ist und ungemütlich, sodass sich die Leute nur sehr ungern auf die Straße begeben.

Matthes und ich waren für eine Physical Examination (Untersuchung der Gesundheit) in Lanzhou, der Hauptstadt der Provinz Gansu, in der ich momentan lebe. Lanzhou ist von Jiuquan ca. 1000km entfernt. Wir sind mit einem Zug dort hingefahren und haben jeweils 12 Stunden gebraucht, um dann in Lanzhou eine Untersuchung zu haben, welche insgesamt 25 Minuten in Anspruch genommen hat. Wir wurden außerdem offiziell als Lehrer in China angemeldet. Entfernungen wie diese, sind in China komplett normal und die Leute gucken einen immer skeptisch an, wenn man von einem langen Trip redet.

Am gestrigen Tage wurde mein gutmütiges Bild, dass ich von den Chinesen hatte, zerstört. Mir wurde mein gesamtes Monatsgehalt aus meinem Portemonnaie geklaut und ich stand nur mit ca. zwei Euro da. Es war wie ein Schlag ins Gesicht und ich war den gesamten Tag von der Ohnmacht betäubt. Jemand hatte sich wohl gedacht, der reiche Europäer kann das ja verkraften und hatte mir alles genommen, was mir für den Monat zur Verfügung stand. Mein Fazit ist also jenes, dass man auch nicht allen Chinesen vertrauen kann, so wie ich es einst gedacht hatte.

Mittlerweile hat meine Blogaktivität rapide abgenommen, welches ich entschuldigen möchte. Ich tue dieses, weil ich ansonsten nicht in den Alltag wirklich eintauchen kann, wenn immer im Hinterkopf schwirrt, dass ich ja noch einen Blogeintrag zu verfassen habe. Ich bitte euch um euer Verständnis dafür. Ich werde es probieren so oft, wie möglich etwas zu schreiben und euch auf dem laufenden zu halten.

Wenn ihr speziell Fragen an mich habt, dann kontaktiert mich bitte hier: Lasse_famjohann@hotmail.de







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