Donnerstag, 30. August 2012

30. August 2012


Gegen 9:30 kann ich mich aus meinem Bett quälen,  um voller Freude eine kalte Dusche zu nehmen. Welche Ironie in dieser Aussage steckt, kann ich kaum in Worte fassen. Unsere Waschmaschine und das warme Wasser funktionieren immer noch nicht, genauso wie das Internet. Langsam sind wir beide ein wenig genervt, da die Lehrer uns versprechen etwas zu unternehmen, legendlich dies aber nur bei der Aussage bleibt und die Taten ausbleiben. So mussten wir beide also eine kalte Dusche nehmen und uns dann mit unserer kleinen chinesischen Betreuerin, welche 15 Jahre alt ist, in die Stadt begeben.

Dort angekommen suchten wir nach Karten und Shopping Malls. Gegen die Mittagszeit arrangierten wir beide ein Treffen mit Susanne und Christina, welches im Stadtzentrum seinen Anfang hatte. Wir bummelten durch die City und durchstöberten etliche Läden, ich kaufte jedoch nichts an diesem Tage. Als nächste Anlaufstelle wurde der Supermarkt auserkoren, um Alltagsutensilien, wie Schwämme, Chopsticks, Reis und vieles mehr einzukaufen. Aufgrund der vielen Ding, welche wir mitschleppen mussten, nahmen wir ein Taxi. Es gelang es uns auch ans Ziel zu kommen. Die Einkäufe wurden in Matthes und meine Gemächer gepackt und eine Siesta von 15 Minuten auf der Couch gehalten, um die Kraftreserven erneut aufzufüllen.

Mittagessen, dies war der nächste große Punkt unseres Tagesplanes und so begaben wir uns zu einem Restaurant, in dem wir unser Willkommensessen hatten und welches Matthes und ich bereits gestern erneut heimgesucht hatten. Dort bestellte ich verschiedene Gerichte und wir merkten bereits in der Mitte des Essens, dass es mal wieder zu viel gewesen war. Reis und andere Lebensmittel machten doch schnell satt.

Aus dem Restaurant heraus ging es erneut in das Shopping Center, wo die Mädels die Klamottenläden durchstöberten und Matthes mit mir das gesamte Haus erkundete. Die Mall hat sechs Stockwerte und ist einfach Mega groß. So hatten wir beide eine längere Beschäftigung, um die Zeit totzuschlagen. Ein paar Hemden schauten wir uns auch an, aber ansonsten war nicht viel auf unserer Wunschliste. Wir trafen alle auf einem Stockwerk zusammen und beschlossen nach Hause zu fahren, da wir alle doch sehr kaputt waren. Dieses taten wir dann auch und zu Hause angekommen machte Matthes sich nach einer kurzen Pause erneut auf den Weg und ich blieb daheim, um erneut Wäsche zu waschen. Ich schaffte es in 1 1/2 Stunden meine gesamte Wäsche zu waschen und aufzuhängen, danach widmete ich mich ein wenig der Fotosortierung.

Matthes kam die Tür nach drei Stunden wieder herein und präsentierte mir seine Errungenschaften, die er gerade bei seiner Shopping Tour gemacht hatte. Wenig später kam ein Anruf von Christina, welche den Plan hatte zu uns mit Susanne und Leon zu kommen, um einen Film über unseren Beamer zu gucken. Die Wohnung wurde von uns beiden noch schnell aufgeräumt und ein paar Sachen verändert, um sie gemütlicher zu machen. Wir kochten Reis und bereiteten Getränke vor. Dann kamen die drei auch und es stellte sich raus, das sie nicht sehr lange bleiben konnte, da um 22:00 die Schultore geschlossen wurden und sie somit nicht mehr in ihre Wohnung rein kommen würden. So verabschiedeten wir sie nach ungefähr 30 Minuten und Matthes und ich schauten uns noch Rush Hour 3 an. Nach dem Film widmete sich Matthes dem Wäschewaschen und ich mich dem Blog schreiben. Jetzt ist es 0:37 Uhr und ich werde mich gleich in mein Bett begeben.

Wa´an !

29. August 2012


Breakfast 9 o´clock with Headmaster Rou.

So sah der Plan aus, die Durchführung war aber eine komplett andere. Wir standen gegen acht Uhr in der Frühe auf, um uns für das Frühstück fertig zu machen. Das erste Problem was es gab, war immer noch das fehlende Wasser. So mussten ich für das Haare waschen, auf einen altbewährten Eimer zurückgreifen. Mit Hilfe von Matthes, war dieses Unterfangen auch kein großes Problem.

Um 9:40 endlich, kam eine Assistentin des Schulleiter uns holte uns ab, um mit ihr zu Frühstücken. So machten wir uns auf den Weg in die Stadt und aßen dort in einem Restaurant Nudel. Als nächstes war die Eröffnung eines Bankkontos, bei der Bank of China, auf ihrem Schedule. Dies nahm eine Menge Zeit in Anspruch, aber schlussendlich hielten wir beide unsere ersten chinesischen Ec-Karten in der Hand, ein gutes Gefühl. Danach ging es zu einer Shopping Mall, um dort Utensilien wie Klopapier etc. zu kaufen. Dinge die man für den Alltag ebenso benötigt. Am Ende fanden wir uns in der Schule wieder, wo wir allen Lehrern vorgestellt wurden und danach alle Gebäude erkundeten. Ebenfalls bekamen wir dort unsere chinesischen Prepaid Karten, um endlich in China kommunizieren zu können.

Zurück in unserer Wohnung wuschen wir beide unsere Wäsche per Hand, da unserer Waschmaschine momentan nicht betriebsfähig ist und somit auf diese Methode zurückgegriffen werden musste. Nachdem dieses erledigt war, konnte ich mich nach etlichen Tagen dem Blog schreiben erneut widmen und diese fehlenden Blogeinträge ergänzen. Entschuldigung, dass sie erste jetzt kommen, aber es war einfach viel zu viel in den letzten Tagen zu tun, so dass es keine Zeit gab, um einen Blogeintrag zu verfassen.

Nach knappen 2000 Wörtern wünsche ich Wan´an !

28. August 2012


Hotellobby um acht Uhr, war die klare Ansage von Olivia. Die müden Gesichter, welche unsere waren, machten sich auf den Weg in den Reisebus, welcher uns zum Flughafen fahren sollte. Nach einigen Umarmungen und Worten des Abschiedes ging es los.

Am Flughafen checkten wir unser Gepäck ein und waren froh, dass unsere 3 Kg Übergepäck, ohne mit der Wimper zu zucken, angenommen wurden. Nur Christina, mit ihren 10 Kg, musste noch umpacken. Der erste Flug dauerte zwei Stunden und wir fanden uns in Xi´an wieder. Dort hatten wir 4 1/2 Stunden Aufenthalt, welcher von Burgerking und Tom und Jerry erträglich gemacht wurde.

Endlich ging unsere letzte Maschine nach Jiuquan in die Luft und wir befanden uns auf dem finalen zwei Stunden Flug unserer China Reise. Der Flug war bis zur Hälfte sehr angenehm, wurde aber nach und nach sehr ungemütlich, als wir den Bereich der Wüste erreichten. Es gab starke Turbulenzen, welche selbst dem gewohnten Fluggast unheimlich wurden. Das Flugzeug wackelte Zeitweise extrem stark und sackte teilweise auch ziemlich ab. Nun ja, ich schreibe gerade diesen Blog, welches bedeutet, dass ich es wohl überlebt haben muss. In Jiuquan eingetroffen, werden wir bereits, von einer Delegation der Schule, erwartet. Sich nahmen uns das Gepäck ab und verfrachteten uns in einen Van, der letzte Abschnitt beginnt.

Wir kamen in unserer Wohnung an und erhaschten die ersten Blicke. Viel Zeit zum erkunden blieb uns jedoch nicht, da wir sofort weiter mussten zum Festessen, welches aufgrund unserer Ankunft gegeben wurde. Es musste so schnell gehen, dass ich mit nicht einmal umziehen konnte. So fand ich mich in Shorts und T-Shirt in einem Restaurant wieder. Ich fühlte mich in diesem Dress anfangs sehr unwohl, aber arrangierte mich mit der Zeit damit, da es die Gastgeber nicht zu stören schien, weil sie ja wussten, wie schnell es gehen musste. Es gab verschiedenste Gerichte, hochprozentigen Alkohol in Massen und etliche kurze Ansprachen vom Schulleiter und seinen Kollegen, um uns in China willkommen zu heißen. Das Problem an der ganzen Geschichte war, das man jedes Mal, wenn einer etwas gesagt hatte, mit einem 54%tigen Schnaps anstoßen musste, welcher für uns in Shot Gläsern serviert wurde. Die Chinesen tranken ihn aus Weingläsern, jedoch nahmen sie nur einen Schluck und tranken es nicht alles auf einmal.

Etliche Schnäpse später und einem sehr gut gefüllten Magen, ging es zurück in unsere Wohnung, wo der Schulleiter uns die Betten bezog. Es war ein ziemlich bizarres Bild, aber andererseits auch total unterhaltsam. Matthes und ich fielen in unsere Betten und schliefen schnell ein.

27. August 2012


10:00 Uhr Ortszeit Nanjing, Lasse findet sich todesmüde in der Hotellobby wieder. Am heutigen Tage steht die Erkundung und Führung von Amity über Amity statt. Im Klartext heißt das so viel wie, dass wir als ersten den Sitz von Amity in Nanjing besichtigten und dort noch einen Vortrag über die Organisation erhielten.
 Gegen 14:00 gab es erneut ein Treffen in der Lobby, um zu der Amity Printing Organisation zu fahren, um diese ebenfalls zu besichtigen. Sie ist der größte chinesische Hersteller der Bibel, mit ca. 15 Millionen Bibeln pro Jahr.

Als wir auf dem Rückweg waren, erfuhren wir, dass nun ein Festessen als Abschluss stattfinden würde, da es ja am nächsten Tag, für uns Gansu Leute, bereits um 8:00 in der Frühe weiter ging.
Es handelte sich um ein all you can eat Restaurant, welches aber nur vegetarische Gerichte anbot. Es war ein Genuss, aber auch eine Qual, da wir alle aßen, bis wir uns nichtmehr kannten. Es gab ein abschließendes Gruppenbild und dann ging es zurück zum Hotel.

Mein Plan mir ein Smartphone in China zuzulegen, war mir bis dahin nicht ermöglicht worden und so machten Matthes, Martin und ich uns auf den Weg zu einer IT Mall, um dort ein solches Gerät zu kaufen. Es klappte schließlich auch, aber nur durch die Hilfe von Martin, welcher bereits sehr gut Chinesisch kann, da er ein Jahr in Taiwan zur Schule gegangen ist. Glücklich über meine neue Errungenschaft, machten wir uns auf den Heimweg.

Der Abend klang in Leons Zimmer aus und wir begaben uns früh in unsere Betten, da der nächste Tag anstrengend werden würde.

26. August 2012


Sichtlich geschafft fand ich mich erst beim Mittagessen wieder unter den Lebenden und genoss umso mehr das absolut köstliche chinesische Essen. Dort sprach David mich an, ob ich nicht Lust hätte die Stadtmauer anzuschauen und ich willigte nach kurzer Überlegung ein.

Die Truppe, welche loszog, bestand aus Emily, Esra, David, Tom und mir. Tom ist ein Freund der chinesisch Lehrerin, welche uns in basic Chinese unterrichtete. Er wurde in Hongkong geboren, wuchs in Deutschland auf, ging in England zur Schule und unterrichtet nun in Nanjing Englisch an einer Universität. Er beherrscht Chinesisch und Englisch perfekt, was für unsere Tour ein enormer Vorteil war.

Unser ersten Ziel war nun ein buddhistischer Tempel, welcher atemberaubend schön war. Gebäude und Eindrücke von einmaliger Natur. Ich habe in meinem Leben, wenige so beeindruckende und auch prägende Orte gesehen. Von diesem Standort aus, war es uns möglich auf die Stadtmauer zu gehen. Wir wanderten bei ca. 35 Grad etwa zwei Stunden auf ihr herum und hatten einen super Blick über Nanjing. Sichtlich erschöpft brachen Esra, Emily und Tom auf gen Richtung Hotel. David und ich hatten noch einen Rest Energie und machten uns diesen zu Nutze und fuhren mit einer Seilbahn, welche 30 Minuten für den Weg benötigte, gen Richtung Bergspitze. Uns bot sich ein extrem genialer Blick über Wald und Nanjing. Die Fahrt kostete uns 60 Yuan, was etwa 8€ sind. Wir bereuten diese Entscheidung in keiner Weise. Das Geld war es Wert, auch wenn es für chinesische Verhältnisse ziemlich Teuer ist. Wir nahmen uns ein Taxi nach Hause, da unsere Kräfte nun auch verbraucht waren.

Der Tag wurde mit Inception, einem sehr guten Film, abgeschlossen. Matthes und mein Zimmer wurde, wie schon öfter, zum Kino umfunktioniert, mit Hilfe des Beamers.