Montag, 3. September 2012

03. September 2012


In der Frühe, um 6:30 Uhr, klingelte der Wecker, ich konnte mich nur schwer von meinem Bett in die Dusche quälen. Der Duschkopf hatte sich am letzten Tage verabschiedet und so musste ich den Duschgang nur mit dem Schlauch durchführen, was auch nicht allzu schlimm war. Ich wankte, sichtlich benommen, zurück in mein Zimmer und zog mich an.

Matthes und ich begaben uns in die Schule und trafen dort auf Mrs. Xie, welche uns zum Frühstücken, in der Lehrerkantine, überredete. Wir folgten ihrem Aufruf und fanden uns wenige Minuten später, mit einer großen Schüssel ´´Beef-Noodles´´ in der Kantine wieder. Zur Information, warme und vor allem scharfe Nudeln am Morgen, sind schon sehr gewöhnungsbedürftig. Trotz alle dessen, gingen wir gestärkt in unser Büro, um unsere erste Unterrichtsstunde vorzubereiten. Nach einer Stunde, war die Arbeit getan und wir schauten Löcher in die Luft. Ich bekam wenige Minuten später einen Anruf von Mrs. Wang - ebenfalls eine Englischlehrerin - und diese bat mich, in den Musikraum zu kommen. Ich folgte ihrem Aufruf und fand mich wenige Zeit später in dem geräumigen Musikraum wieder. Mrs. Wang und Mrs. Xie hatten gerade das Klavier geputzt und wollten nun, dass ich ihnen ein paar Lieder zum besten gebe, dies tat ich dann auch. Im Anschluss schauten wir uns das Militärtraining der 7. Klassen an. Sie müssen sich eine Woche lang, Soldaten der chinesischen Bundeswehr aussetzen und deren Befehlen ohne Wiederwort Folge leisten. Im Klartext heißt das, dass sie bis zu sechs Stunden lang in der Sonne verbringen und die einzige Bewegung die sie machen dürfen, ist der Schritt nach links, wenn er ihnen befohlen wird. Jeder, der sich nicht an die Anweisungen hält, wird bestraft, sei es vor versammelter Mannschaft angeschrieben zu werden, oder separiert von der Gruppe zu stehen. Es ist ein, für Europäer, ziemlich bizarres, aber auch beeindruckendes Bild. Für die Kinder in China jedoch, gehört es zum Alltag und ist etwas völlig normales. Dieses Training wird vollzogen, um den Kindern Disziplinen beizubringen, damit sie in ihrem weiteren Leben wissen, wie sie sich zu verhalten haben. Verhalten ist eine gute Überleitung, denn Benehmen ist in China Gang und gebe. Jeder Schüler zollt dem Lehrer Respekt, indem er sich verbeugt und bevor er einen Raum betritt, um Erlaubnis fragt, sich dann verbeugt und erst dann eintritt. Dieses Szenario, in Deutschland für mich undenkbar. Der Umgang miteinander, ist ebenfalls enorm freundlich und respektvoll, in dieser Hinsicht können sich die Deutschen eine Scheibe abschneiden.

Wieder in der Wohnung, pflanze ich mich aufs Sofa und schaue mir Fluch der Karibik an und schlummere dabei ein wenig weg. Wieder erwacht, beginne ich mit der Powerpoint Präsentation für den morgigen Tag. Als Matthes von einem Bank- und Einkaufstripp zurück ist, habe ich bereits alles erledigt und spiele längere Zeit auf meiner, neu erstandenen, Gitarre. Wenig später erscheinen Susanne und Christian, die wie abgesprochen, zum Abendessen vorbei kommen wollten. Sie brachten mir Gemüse zum Kochen und meine Wäsche mit, die sie in ihrer funktionierenden Waschmaschine für mich gewaschen hatten. Es handelte sich dabei legendlich um meine Jeans und Hemden, da ich diese ungerne nur per Hand waschen wollte, denn diese ziehen sich so komplett mit Wasser voll, dass es eine Tortur ist, diese zu trocken. Vielen Dank an die Mädels!

Leon erschien ebenfalls gegen 19:00 Uhr in unserer Wohnung, denn er hatte noch eine Unterrichtsstunde um 18:00 Uhr zu absolvieren. Wir beide hatten den Plan, zusammen für alle zu Kochen und taten diese dann auch. Es gab Reis mit Gemüse und zum Abschluss des Abends, warfen wir einen kurzen Blick in Jack Ass 3, welcher aber ein sehr niveauloser Film ist. Matthes und ich rundeten, nachdem alle gegangen waren, den Abend mit Last Samurai Teil zwei ab.



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