08. September 2012

Es ist Samstag! Ausschlafen, es wäre schön gewesen, wenn nicht die Handwerker nebenan, um 9:30 Uhr, angefangen hätten, mit einem Vorschlaghammer, so hörte es sich jedenfalls an, gegen meine Wand zu hämmern. So wurde ich gezwungen aufzustehen und die Tagesplanung in Angriff zu nehmen. Dies gestaltete sich nicht allzu schwer, da ich bereits am Vortage mit Leon ausgemacht hatte, das wir ins Fu Kang gehen würden. Der Plan war es, dort Sportschuhe zu finden, da sich langsam, durch den ausbleibenden Sport und das viele gute Essen, Kilos ansetzen.

Ich machte mich zusammen mit Matthes und Leon auf und nahm ein Taxi zum Fu Kang. Dort angekommen war mein erster Wille der Musikladen, da ich einen Kapodaster und ein Stimmgerät wollte. So gingen wir in den Laden und es wurde letztendlich ein Kapodaster mit integriertem Stimmgerät und ein Satz D   ́Addario Konzertgitarren Saiten für umgerechnet 14€. Diesen Preis konnte ich durch Handeln erreichen mit den Satz - ,, Shízài shì tài guìle (实在是太贵) ” , was so viel heißt wie - ,, Es ist zu teuer”. Damit war der erste Erfolg des Tages vollkommen, da man für die gleichen Dinge in Deutschland, das dreifache gezahlt hätte.

Es ging weiter mit der Shoppingtour  und kaum versahen wir uns, waren wir bereits im 3. Stock des Fu Kangs gelandet. Hier gibt es diverse Shops mit Sportartikeln, Schuhen etc. Ich wurde in keinem der Läden fündig, da 44 die größte Schuhgröße ist, die es dort gibt. Das einzige, was ich noch ergattern konnte , war ein Portemonnaie.

Wir verließen das Kaufhaus ein wenig geknickt und gingen ins ein chinesisches Fast-Food Restaurant, um dort etwas in den Magen zu bekommen. Anschließend fuhren wir zu Leons Schule, um dort nach einem Friseur zu suchen und wurden auch fündig.

Es ging in den zweistöckigen Friseur und nach einer sehr knappen Unterhaltung, wurde ich dann zum Haare Waschen nach oben gebracht. Dort bekam ich, während sich Leon es bequem auf dem Sofa machte, die Haare gewaschen und den Kopf massiert. Es war so gut, dass ich beinahe eingeschlummert wäre. Fertig mit waschen wurde ich dann wieder nach unten gebracht und der männliche und sehr jung aussehende Friseur kam in den Laden drückte seine Zigarette aus und ich sagte ihm kurz, dass ich die Haare geschnitten haben möchte, ca. 18 mm. Los gings! Er schnappte sich diverse Scheren und begann los zu schnippeln in einem Tempo, dass ich mich schon insgeheim von meinen wenigen Haaren verabschiedet hatte. Er schaffte es trotzdem, durch eine gute Technik, ein gutes Ergebnis zu erzielen. Nach dem Schneiden wurden mir die Haare erneut gewaschen und dann durfte ich gehen, nachdem ich 20 Yuan = 2,40€ dort ließ.

Leon und ich nahmen ein Taxi, um zu der Schule von Susanne und Christina zu kommen. Dort angekommen wurden wir herzlich von Susanne empfangen und Christina kam auch nach kurzer Zeit vom Einkaufen wieder. Wir Jungs schnibbelten Gemüse und die Mädels begannen mit dem Kochen. Wir aßen unser genialen Essen und fuhren dann in Matthes und meine Wohnung, um dort Vorbilder zu gucken. Ich habe selten einen so lustigen und gleichzeitig Niveauvollen Film gesehen. Leon übernachtete diese Nacht bei uns auf der Couch, was wir schon länger geplant und nun umgesetzt hatten.